Vorwort

Ich sag' es unverhohlen,
nichts ist von anderen gestohlen.

Nachdem schon alles einmal dagewesen,
haben Sie schon manches gehört, gelesen.




Der Aphorismus

"aphorismös" heißt eigentlich Abgrenzung,
Bestimmung. Ein prägnant geistreicher,
in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa,
kann aber auch Reim sein, der eine Erkenntnis
Erfahrung, Lebensweisheit oder Humor
vermittelt.


Beispiele von großen Dichtern und Denkern:

Nestroy: Eines ist auf der Welt gerecht verteilt:
der Verstand.
Jeder glaubt, dass er genug hat.



Stanislaw Lec: Zum größten Meister des Aphorismus
des 20. Jahrhunderts kam eine Dame und fragte den Meister,
ob er nichts Größeres schriebe,
"Nein, nur Großes", sprach Lec.



Nestroy: Es gibt zwei Übel auf der Welt.
Das eine ist, dass die Gescheiten so faul sind,
noch viel schlimmer ist, dass die Dummen
gar so fleißig sind.



Kostproben von
Dr. Fritz P. Rinnhofer:

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Wer viel denkt und säuft,
ist ein Philosuff.


Ein Freudenhaus ist ein Haus
der Vorfreude.



Es gibt harmonische und hormonische
Beziehungen.
Letztere kommen häufiger vor.

 

Ein Mönch:
Er blieb dem Kloster und der Onanie treu.



Manche haben ein Chaos am Schreibtisch
 aber Ordnung im Hirn.



Die Dummen erkennt man eher
an den Antworten als an den
Fragen.

 

In Zeiten einer permanenten Qualitätsverdünnung
werden sogar die Klugscheißer zu
Klugpissern.

 

Nach vielen Ehejahren lassen sich die Männer gehen
oder sie gehen wirklich.

 

Ein nachhinkender Mut ist die Voraussetzung
für den vorauseilenden Gehorsam.

 

Wenn jemand wüsste, warum er zum Zug gekommen ist,
wäre er auf seine Eroberung nicht so stolz.

 

Gemein - gemeiner - gemeinnützig.

 

Nur wer einmal erfolgreich war,
kann scheitern.



Die meisten Affären haben eher ein Nachspiel
als ein Vorspiel.

 

Die Wahrheit ist
so einfach, dass sie nur sehr kompliziert
erklärt werden kann.




Es gibt Eliten des Geistes und des Geldes.
Letztere haben mehr Einfluss.



Jugend ohne Hoffnung ist wie
Alter ohne Erinnerungen an schöne Zeiten.



Die Schwäche zur Menschlichkeit ist die größte Stärke.



Er spielte ihr die Liebe vor, sie ihm einen Orgasmus.



Die fehlende Kinderstube merkt man leider noch im Alter.



Die Gemeinheit wird zur Allgemeinheit.



Ein Philosoph steht über den Dingen und
leidet gleichzeitig unter ihnen.



Zum Leben braucht man einen Standpunkt,
zum Überleben mehrere.



Alle Kreativen sind Chaoten,
aber nicht alle Chaoten sind kreativ.



Sich regen bringt Segen. Sich aufregen den Herzinfarkt.



Die Hörigkeit ist die treueste Form der Liebe.



"Wenn ich schon von Dummen umgeben bin,
möchte ich wenigstens von ihnen bewundert werden",
sprach der Spötter.



Wenn die Hormone in Bewegung sind,
steht der Verstand still.



Berühmtheiten kennt man vom Hörensagen,
Angeber vom Sagenhören.



Übung macht den Meister,
Talent das Genie.



Überfluss bringt Untergang.



Ein dreißigjähriger Mann geht mit dem Kondom aus,
ein sechzigjähriger mit Kukident.



Beim ersten Rendezvouz trifft sich die Neugierde mit der
Unsicherheit.



Wenn eine Frau eine andere Frau hässlich findet,
sind meistens beide nicht schön.



Die Verrückten sind deshalb so schwer zu erkennen, weil sie
nicht immer verrückt sind.



Der Neid der anderen ist die gewöhnlichste Form
der Anerkennung.



Das Flachgeistige ist für die Dummen stets Spitze.



Die Anpassung ist die kleinste Form der Lüge.



Manche Philosophen suchen nicht die Wahrheit.
Sie erfinden sie.



Die halben Wahrheiten sind schlimmer als die ganzen Lügen.



Arm und Reich haben eines gemeinsam:
Beide haben zu wenig.



Wer sozial und finanziell am Boden liegt,
kann sich nur mit einem höheren
Bewusstsein trösten.



Die schönste Form des Schenkens ist die Toleranz.



Wer über den Dingen steht, kann ihnen
nicht auf den Grund gehen.



Nur die Erfolglosen haben keine Neider.



Oft ist es besser, die Wahrheit nur anzudeuten, als auszusprechen.



Wahrheitsfanatiker haben auch einen Nachteil:
Sie übertreiben leider auch dieWahrheit.



Die Oberflächlichkeit sitzt bei vielen Menschen sehr tief.



Was man nicht ändern kann, muss man von einer anderen
Perspektive betrachten.



Richten ist oft Vernichten

.

Mann und Frau: Gegensätze ziehen sich aus.



Künstler, die sich anpassen, sind keine Künstler mehr.



Eine eingestandene Schwäche wird zur Stärke.



Das Schweigen ist oft die vornehmste Form des Neides.



Viele reden am meisten über das, was sie in geringstem Maß besitzen.



Wer glaubt, hat im Leben einen Sinn gefunden.



Die Befriedigung währt kurz, die Zufriedenheit lang.



Umdenken hat nur dann einen Sinn, wenn es ein Umhandeln gibt.



Es gibt die keusche Anmut des Ebenmaßes und die
sinnliche Schönheit des Unregelmäßigen.



Ein Intellektueller ist ein Mensch, der sich viel vorstellen, aber wenig anstellen kann.



Die edlen Tugenden sind schwer, deshalb liegen sie am Boden.



Liebe ist dann vorhanden, wenn man danach die Anwesenheit des Partners erträgt.



Abgesetzte Politiker sind Fallobst, das nach oben fällt.



"Wir sitzen alle im gleichen Boot", sprach ein Politiker
und stieg auf einen Luxusdampfer.



Politiker sind wie Almkühe.
Man muss sie mit Gewalt von den Weiden treiben.



Politiker lavieren zwischen Verlegenheit und Verlogenheit.



Kulinarisches:
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Mancher Pinscher versucht sich als Pantscher.



Manch Ausgekochter ist eigentlich ein Eingekochter.



Schlusssatz von
Site No One:
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Wenn Aphoristiker diskutieren, zitieren sie sich selbst
oder andere ihrer Zunft.




Texte copyright by Dr. Fritz P.Rinnhofer

Musik copyright by Bernd Krüger


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